Von Kuba, der noch etwas anderen Welt

Mit zwei Stunden verspätetem Abflug landeten wir am 17. August auf Kuba. Von vielen Reisenden haben wir gehört, es sei eine total andere Welt. Auf den ersten Blick erschien uns das gar nicht so. Es wirkt eigentlich wie viele andere Orte in Mittelamerika. Das Leben hier ist jedoch wirklich ein ganz anderes: Es herrscht noch immer Kommunismus. Die Kubaner erhalten Lebensmittelmarken und es gibt nur wenige Shops mit Lebensmitteln und keine Kioske oder Stände, an denen man einfach mal Wasser kaufen kann. Oft mussten wir uns in Restaurants oder Hotels, wenn es dann welche gab, eindecken. Aber genug zu den Umständen und ab zum Vergnügen.

Dank Lorena hatten wir bereits einen Kontakt in Havanna, bei dem wir zwei Zimmer und einen Abholservice am Flughafen organisierten. Tatsächlich stand da ein Kubaner mit einem Schild mit meinem Namen drauf und fuhr uns zum ersten Casa Particulares. So heissen die vom Staat bewilligten Privathäuser, die Gästen Zimmer und Essen anbieten dürfen. Das Beste: Es wurde uns bereits im Auto eine Zigarre offeriert. Ha, Willkommen auf Kuba! :)

Als erstes wollten wir uns natürlich die Stadt ansehen. Und wie macht man das auf Kuba?

Natürlich in einem dieser Autos. Übrigens sind die nicht nur für die Touristen, diese Autos sind totaler Alltag auf Kuba. Und sie stinken! Unglaublich was aus diesen Auspüffern (ja, das Wort heisst ganz sicher so) heraus kommt. Oft werden schwarze Nebelschwaden hinterlassen und nicht selten wurde uns bitzli schlecht bei offenem Dach oder Fenster… Aber cool sind sie :) Nun gut, mit einem Guide und einem Fahrer machten wir uns also auf, Havanna kennen zu lernen.

Die Stadt ist mega vielfältig. Es gibt altes und neueres, farbiges und graues, schönes und ziemlich heruntergekommenes. Aber, seht selbst!

Das Capitol von Havanna. Hier sitzt zukünftig die Regierung. Es wurde nach dem Capitol von Washington gebaut. Sieht man, oder?

Weiter ging es durch die Strassen…

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…zum Platz der Revolution. Hier hielt Fidel Castro den Erzählungen nach eine acht stündige Rede.

Gegenüber steht dieses Gebäude. Leider haben wir vergessen, ob und wenn ja welche Bedeutung es hat. Aber cool siehts aus mit der Fahne im Vordergrund!

Ein paar fröhliche Häuser später…

…haben wir in einem Park gehalten, um uns eine Statue von John Lennon anzusehen. Zwar waren die Beatles lange Zeit auf Kuba verboten, das Lied Imagine bedeutet den Kubanern jedoch sehr viel. Übrigens ist hier ein Mann eigens für die berühmte Brille verantwortlich. Er verwaltet sie in seiner Tasche und setzt sie der Statue nur auf, wenn Besucher kommen. Im Kommunismus hat eben jeder seinen Job.

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Als Abschluss unserer Rundfahrt fuhren wir durch ein Tunnel unter dem Meer durch – in einem Cabriolet ein cheibe Gehuäschte – und besuchten einen Aussichtspunkt, von dem man wunderschön auf Havanna rüber sehen kann.

Noch bitzli meh Aussicht inklusive Menschen.

Da wir nun Havanna im Grossen kannten, wollten wir uns die Innenstadt mal noch genauer ansehen. Der Lonely Planet empfiehlt dazu einen Spaziergang durch das alte Havanna.

Starten tut er bei der Catedral de San Cristobal de la Habanna…

…führt durch herzige Strassen…

…vorbei an schönen Plätzen…

…und endet passenderweise in einer Beiz, von der aus wir das typisch kubanische Bild sehen durften:

Ah wir haben euch doch gesagt, es gäbe kein Internet auf Kuba? Ist nicht ganz richtig. Zwar haben die Kubander kein Internet zu Hause, es gibt jedoch in grösseren Städten sogenannte Spots, bei denen man sich mit Hilfe einer Telefonkarte einloggen kann. Das sieht in Havanna dann zum Beispiel so aus:

Nach Havanna ging unsere Reise im Ami-Schlitten-Taxi weiter nach Cienfuegos

Diese Stadt besteht aus dem Stadtkern und dem Stadtviertel Punta Gorda, direkt am Meer. Natürlich haben wir uns für eine Unterkunft am Meer entschieden. Zum Glück, den der Ort hat nichts zu bieten. Gar nichts. Es sieht zwar schön sauber aus…

…hat jedoch kein einziges Beizli oder Restaurant oder überhaupt Leben in den Strassen. Der Lonely Planet half uns aber auch hier weiter und empfahl uns eine Bar auf dem Dach eines teueren Hotels, wo wir praktisch alleine waren. Natürlich aber, wie überal auf Kuba, mit Live Musik.

Da wir zwei Nächte geplant hatten, empfahl uns unsere Casa-Mama einen Tag am Strand. Dieser sei wunderschön und sehr beliebt. Zweiteres haben wir ziemlich schnell gemerkt.

Die Kubaner lieben es sich Samstags und Sonntags am Strand zu treffen, mit einer Flasche Rum in’s Meer zu sitzen und den ganzen Tag darin zu verbrigen. Sunday Funday eben :)

Bitzli weiter abgelegen schlichen wir uns am Strand eines All Inclusive Hotels ein und genossen etwas mehr Ruhe.

Am nächsten Morgen reisten wir weiter nach Trinidad. Der Lonely Planet schreibt darüber: Als erste Geräusche sind am Morgen das Hufgeklapper auf dem Kopfsteinpflaster und die Rufe alter Männer zu hören, die vom Fahrrad aus Brot verkaufen (El pan! El pan!). Und genau so wurden wir am morgen geweckt. Trinidad ist eine herzige kleine Stadt, in der die Zeit um 1850 stehen geblieben ist.

Pferde sind in den Strassen allgegenwärtig.

Nein, das ist kein Flachbildschirmferseher, es ist ein Ventilator 😉

Hier liebten wir unseren Balkon mit den Schaukelstühlen, von wo wir das Leben auf der Strasse und unsere Nachbarn beobachten konnten. Der im blauen Haus vekauft zum Beispiel illegal Schnaps :)

Hier gab es auch wieder das eine oder andere Beizli, in dem die berühmte Zigarre nicht fehlen durfte…

Uuuund, endlich mal wieder einen Ausflug zu einem Wasserfall – yeeeeay!

Da Dino seine Tauchlizenz in der Obersiggenthaler Badi extra noch aufgefrischt hatte, machten wir uns schlau über die verschiedenen Tauchspots auf Kuba und entschieden uns für Varadero. Der Touristenort schlechthin, ähnlich Cancun mit einer Halbinsel voller All Inclusive Bunker. Wir blieben jedoch unseren Casas treu. Die Jungs gingen also tauchen und Kathy und ich lebten den kubanischen Way of Life im Schaukelstuhl auf der Veranda oder am Strand und im Meer.

Nach Varadero wollten wir uns noch Viñales ansehen. Dieser Ort ist vor allem für die schöne Natur und die Tabakplantagen bekannt. Also nahmen wir ein Taxi und liessen uns zu den Highlights der Gegend bringen.

Gestartet haben wir mit der Besichtigung einer Höhle, durch die wir mit Booten gefahren wurden und auf Grund der sich angestauten Abgase schier kötzelten – aber schön wars!

Der Eingang…

…die Höhle.

Weiter gingen wir zu einer Tabakplantage auf der uns der Prozess von der Pflanze zur Zigarre erklärt wurde. Irgendwie finde ich davon keine Bilder… Das passt aber auch ganz gut.

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Weiter ging es zu einer Felswand, die von 13 Künstlern farbenfroh bemalt wurde. Warum genau, konnte uns unserer Fahrer auch nicht sagen :)

Als Abschluss fuhren wir zu einem Aussichtspunkt, von dem aus über das Tal geschaut werden kann. Ein sehr schöner und grüner Ausblick!

Ach ja, so weit waren wir zu diesem Zeitpunkt von euch entfernt.

Oh, das wollten wir euch auch noch zeigen. Wir haben es uns angewöhnt, jeden Morgen in den Casas zu früstücken, am Abend jeweils einmal auswärts und einmal im Casa zu essen. Ja, auswärts! Entgegen aller Buh-Rufe über die kubanischen Restis haben wir es gewagt und fanden es eigentlich immer ganz gut. Aber es ist schon wahr, das Znacht in den Casas ist mega, immer fein und mit viel Liebe zubereitet.

Die letzten Tage unserer Reise verbrachten wir nochmal in Havanna. Besuchten ein Museum und schlenderten durch die Stadt. Abends benahmen wir uns wie die Kubaner, setzten uns vor’s Haus an die Strasse und schauten dem regen Treiben zu.

Einen Tag nach Kathy und Dino machten auch wir uns auf den Heimweg. Nach 12-stündiger, nervenaufreibender, turbulenter und stressiger Reise kamen wir am Freitag, 02. September nach fast einem Jahr wieder in Kloten an. Mit einem super Empfangskomitèe – vielen lieben herzlichen Dank an euch alle! Es war ein wunderschöner Moment für uns!
(Da hatte ich den Spongi noch… hihi)

Ja nun ist das Abenteuer Weltreise vorbei und wir schon voll zurück im Alltag. Wir sind wieder angemeldet, verfügen bald über ein Natelabo, haben Kontos eröffnet und verbringen viel Zeit damit, einen Job zu finden. Wir geniessen aber auch unsere Familien und Freunde, höklen und Reden viel, Lachen und freuen uns, dass wir euch alle wieder haben.

Und jetzt ist die Zeit gekommen, uns hier zu verabschieden. Schön habt ihr uns auf unserem Abenteuer begleitet, uns gelesen und Kommentare hinterlassen, wir haben das immer sehr geschätzt!

Hebets guet und bis glii!

2 thoughts on “Von Kuba, der noch etwas anderen Welt

  1. Jöööh de letschti bricht. Danke für die schöne fotene und die immer lässig verfasste bricht. Wirde eui lustige text vermisse – aber finds no viiiieeel schöner sinder wieder da, vorallem gsund und happy ❤

    Isch schön gsi sinder hüt verbiicho da im unverwechselbare place to be, im nabel vo de (wohlduftende) welt. Jobsuechi wird für eu beid en klacks werde.

    Bis glii mal im rollys :-)

    Liebi grüess
    Angi

  2. Wieder deheime……..
    Mir sind froh und dankbar, dass ihr gsund und munter wieder da sind.
    Jetzt fangt es neus abetür ah!!! De ganz normali alltag…….
    Mir sind gschpanne wos eu jetzt hitriebt.
    Danke für alli die tolle Bricht wo mir sicher fähle werdet.
    Chan jetzt aber mit eu persönlich rede und das macht mega mega spass.
    Mariann

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